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Alle Häuser

Ein Klick bringt Sie mehr als 3000 Jahre zurück in die Bronzezeit. Die Bewohner des kleinen Dorfes am Ufer des Flusses erwarten Sie bereits!

Langhaus I

Das Langhaus I datiert in die jüngere Bronzezeit und wurde 1990 im Freilichtmuseum als erstes Gebäude eröffnet. Das ca. 22,40 m lange, 6 m breite und 5 m hohe Wohn-Stallhaus ist als vierschiffiges Wandgräbchenhaus mit Lehm-Flechtwänden konstruiert. Paarig angeordnete Mittelpfosten bilden mit den Querriegeln sieben Joche. Die Vollwalm-Dachkonstruktion erhielt eine Weichdachdeckung mit Reet.

Besonderheiten:

Die gesamte Bauzeit betrug etwa 1 Jahr, wobei mindestens 5 – 6 Personen von der Beschaffung der Baumaterialien, der Zuarbeitung der Hölzer bis zum Lehmauftrag an Wänden und Fußboden gearbeitet haben. Die Verbindungen der Joche wurden mit Stein- und Bronzerepliken im Rahmen der Experimentellen Archäologie gearbeitet. Bei den Bindungen der Dachlatten auf die Sparren wurde mit verschiedenen Bindematerialien experimentiert (Knöterich, Weide, Leder, etc.).

Langhaus Phönix

Das jüngste Gebäude, Langhaus Phönix, datiert ebenfalls in die jüngere Bronzezeit und wurde 2010 dem Publikum übergeben. Mit seinen Ausmaßen von 27 m Länge, 7 m Breit und 6 m Höhe entspricht es dem zuvor abgebrannten Langhaus II. Es handelt sich um die Konstruktion eines zweischiffiges Wandgräbchenhaus. Die Wände wurden in drei verschiedenen Versionen ausgeführt: als Palisadenwand, als Lehm-Flechtwand und als Spaltbohlenwände. Auf den hohen Wänden liegt im Westen ein Vollwalmdach, im Osten bildet ein gerader Giebel mit vorgezogenem Dach den Gebäudeabschluss.

Besonderheiten:

Die die Konstruktion einer Durchfahrt erhielt das Wohn-Stallhaus eine Teilung in zwei Räume. Die Durchfahrt ergab sich aus den zwei gegenüberliegenden Hauseingängen. Sie entspricht den Achsbreiten bronzezeitlicher Wagen. Ein Dachboden zeigt die Möglichkeit der Raumgewinnung in den Satteldächern. Nach Osten wurde das Dach vorgezogen und bietet einen hellen und geschützten Arbeitsbereich. In die Spaltbohlenwand wurde eine Aussparung für eine Fensteröffnung eingearbeitet.

Langhaus III

Langhaus III zeigt die Konstruktion des ältesten Gebäudes und datiert in die ältere Bronzezeit. Es wurde 1996 eröffnet. Mit einer Länge von 32 m ist es das größte Haus (Breite 7m, Höhe 6 m). In der Mitte des Grundrisses konnten keine Firstpfosten nachgewiesen werden, dafür aber je vier Seitenpfosten. Wir entwickelten daraus eine Mischbauweise zwischen zweischiffigem (Ost- + Westteil) und dreischiffigem (Mitte) Wandgräbchenhaus. Da die Wandpfostenlöcher auf sehr große Pfosten hinwiesen, die sehr eng beieinanderstehen, wurden die Wandfüllungen mit Grassoden aufgebaut. Langhaus III hat ein Vollwalmdach, das mit Reet gedeckt wurde.

Besonderheiten:

Der Abstand zwischen den Firstpfosten in der Mitte (8,40 m) wurde durch Kopfbänder überbrückt. Das Gebäude verfügt über vier Eingänge. Bedingt durch Schäden von drei Hochwassern und den Sicherheitsstandards für Veranstaltungen wurde der Fußboden 2009 als Dielenboden auf Betonstreifenfundamenten ausgeführt.

Brandruine Langhaus II

Im Jahre 1993 konnten wir unser zweites Langhaus eröffnen, das wir allerdings 2008 durch Brandstiftung verloren. Heute dient die Brandruine Langhaus II als Forschungsobjekt. Nach dem Brand wurde die östliche Gebäudehälfte archäologisch untersucht, um die nachweisbaren Spuren eines solchen Schadfeuers zu erfassen. Die westliche Hälfte wird nun den Elementen ausgesetzt und der Zerfall dokumentiert. Das ehemals 27 m lange, 7,90 m breite und 5 m hohe Wohn-Stallhaus war nicht leicht aus der archäologischen Befundlage herauszulesen, da die Wandkonstruktion sich nicht durch ein Wandgräbchen hervorhob. Daher wurde ein vierschiffiger Pfostenständerbau konstruiert, dessen Wandfüllungen aus Grassoden und Rundholzabfällen bestand. Langhaus II erhielt ein Vollwalmdach mit Reetdeckung.

Besonderheiten:

Der Aspekt des ökonomischen Verbrauchs von Baumaterialien stand bei der Errichtung im Vordergrund (z. B. Holzabfälle von der Dachkonstruktion dienten als Wandfüllung).

Totenhaus

Das Totenhaus ergänzt das Gebäudeensemble seit 1997, sowohl in der Konstruktionsform als auch thematisch, handelt es sich doch hier nicht um ein Gebäude für die Lebenden, sondern für Verstorbene. Der Grundriss zeigte eine Konstruktion von ca. 4 m x 3,50 m Größe und ca. 3 m Höhe mit einer Datierung in die Mittlere Bronzezeit. Eine Überdachung ist im Befund nicht nachgewiesen. Die sehr mächtigen Pfosten tragen ein Dachkonstruktion mit aufgestielten Firstpfosten – von denen im archäologischen Befund nichts mehr zu sehen sein kann. Die Wandpfosten wurden nicht ausgekleidet.

Besonderheiten:

Der Grundriss stammt aus Schutschur (8 km nördlich von Hitzacker). Das Verbreitungsgebiet der Totenhäuser beschränkt sich auf die Region zwischen Stade und dem Fluss Aller. Mittig im Kopfsteinpflaster blieb eine Aussparung für den Baumsarg mit einer meist weiblichen Körperbestattung. Ein Dach konnte nur selten archäologische nachgewiesen werden, wurde hier als Schutz konstruiert. Brandspuren weisen darauf hin, dass der Komplex abgebrannt wurde.

Grubenhaus

Als das Grubenhaus 2002 fertiggestellt war, überflutete das erste Jahrhunderthochwasser der Elbe das Gelände des Freilichtmuseums und damit auch das Grubenhaus. Es datiert in die jüngere Bronzezeit und ist mit seiner leicht trapezoiden Grundfläche von ca. 20 m² relativ groß (Länge 5 m, Breite 4,50 m, Höhe 4 m). Auch hier konnten sehr mächtige tragende Pfosten aber keine Spuren von Firstpfosten nachgewiesen werden. Daher wurde das reine Satteldach, mit zwei Giebeln, durch diagonale Windrispen in der Dachkonstruktion verstärkt.

Besonderheiten:

Der Grundriss stammt aus Zedau (Sachsen-Anhalt). Der Boden ist ca. 80 cm grubenartig in den anstehenden Boden eingetieft. Die Bemalung beruht auf Erkenntnissen aus dem süddeutschen Raum. Vermutlich dienten Grubenhäuser zunächst als Werkstätten (Bronzeschmied, Weber) und erst in den jüngeren Zeiten auch als Wohnhäuser.

Flyer: Alle Infos zu unseren Häusern

Sie können den Flyer zu den Gebäuden inklusive Hausgrundrissen bei uns für 0,50 € (Versandkosten 2,50 €) erwerben.

1. April — 31. Oktober
täglich 10:00 — 17:00 Uhr